Ende
Gelände
2018


Kohle stoppen. Klima schützen.

Interviews zum Umgang mit Repression

Wir lassen uns nicht unterkriegen!

PDF-Version der Broschüre liegt hier.

Denjenigen, die Vorteile aus der Zerstörung des Klimas durch die Verbrennung von fossilen Rohstoffen wie der Kohle ziehen, ist es natürlich nicht recht, wenn wir Klimaschutz selbst in die Hand nehmen und die Maschinerie der Tagebaue zum Stottern bringen. Sie versuchen uns durch Repressionen davon abzuhalten unsere Kampagne fortzusetzen.

Doch wo Menschen bereit sind, Freiheitsentzug und Schmerz in Kauf zu nehmen, verliert Gewalt ihre Wirkung als Machtinstrument. Alle Menschen, die wir zu ihrem Umgang mit Polizeigewalt und juristischer Verfolgung im Zusammenhang mit Ende Gelände befragt haben zeigen, dass sie bereit sind für eine politische Veränderung vieles auf sich zu nehmen.

Gleichwohl geht die Gewalt, die Menschen dabei erfahren wenn sich den (Kohle-)Konzernen und ihrem Beschützer, dem Staat, entgegenstellen, an den meisten Menschen nicht spurlos vorbei. Unsere Interviews zeigen jedoch, dass es möglich ist und sogar beflügelnd sein kann, diese Erfahrungen zu verarbeiten und sich vor Gericht zu verteidigen.

Ohne zu beschönigen wie schmerzhaft und anstrengend Repressionserfahrung sein kann, wollen wir durch diese Interviews Handlungsmöglichkeiten aufzeigen, mit dieser Herausforderung umzugehen.

Wir sind uns bewusst, dass es sehr unterschiedliche Ansätze der Bewältigung von Repression gibt und die Auswahl unserer Interviewpartner*innen soll eine Bandbreite von Möglichkeiten aufzeigen und Diskussionen anregen. Sie stellt keine Empfehlung dar, sondern eine Anregung für die Entwicklung einer eigenen Praxis.

Wir haben fünf Menschen gefragt, wie sie die Erfahrungen während der Aktionen verarbeitet haben oder wie sie ihre Gerichtsprozesse geführt haben. Namen, Orte und manche Kleinigkeiten wurden zum Schutz der Interviewten und zur besseren Lesbarkeit verändert, alles Inhaltliche wurde beibehalten.

Auch wenn es zuerst eine Herausforderung war, Interviewpartner*innen zu finden hatten wir doch oft das Feedback bekommen, dass es gut tat, über die Erfahrungen zu reden. Wir möchten durch diese Texte auch alle Leser*innen ermutigen, über ihre Erfahrungen mit Repressionen zu reden. Wir glauben, dass in der Reflektion unsere Stärke als Individuen und als Bewegung wächst. Gute Tipps dazu findet ihr unter anderem auf der Seite von Out of Action, outofaction.blackblogs.org.

Die Interviewtexte sind im Wesentlichen die Antworten auf drei Fragen, die wir gestellt haben: Was hat euch motiviert, bei Ende Gelände mitzumachen? Welche Repressionen habt ihr erfahren? Wie seid ihr damit umgegangen?

Wir haben auf der Basis der meist mündlichen Antworten Texte erstellt, die (hoffentlich) gut lesbar sind und trotzdem der Sprechweise der Interviewten treu bleiben.

Helena berichtet von einer viel zu langen Zeit in einer Gefängniszelle und wie sie und die anderen Aktivist_innen damit klargekommen sind.

Marcus erzählt, wie er sich entschlossen hat, sein Verfahren wegen Hausfriedensbruch offensiv zu führen und welche Herausforderungen er auf uns als Bewegung zukommen sieht.

Jonas reflektiert schwierige Entscheidungen in der Bezugsgruppe während der Aktion und wie wichtig eine gute Nachbereitung ist.

Karl berichtet vom Potenzial und den Widerständen der Gerichte gegen die Laienverteidigung.

Mila zeigt uns die Absurdität von Gerichtsprozessen und dass es auch Spaß machen kann, sich mit juristischen Strategien zu beschäftigen.

Mehr Infos und Unterstützungsangebote zu verschiedenen Themen findet ihr hier.

Eine PDF-Version der Broschüre zum Runterladen ist hier.

Wenn ihr Kommentare, Lob, Kritik zu der Interviewreihe habt oder mitmachen wollt, schreibt uns gerne an antirep-interviews@ende-gelaende.org.

Danke an alle Interviewpartner*innen und Unterstützer*innen! Verzeiht uns die übrig gebliebenen Rechtschreibfehler 🙂

System Change not Climate Change!

Das Interview-Team